Rund um die Perle Südtirols

MoTOURguide Norditalien- Motorradtour-Gavia Pass-Denkmal © Heinz E. Studt

Norditalien 01 2023 Tour 02Start und Ende dieser Tour ist das herrliche Meran. Zunächst vergleichsweise gemütlich geht es durch horizontweite Weinberge und idyllische Hügel des Meraner Beckens. Der Abstecher ins Ultental ist ein landschaftlicher Traum, die Schwenker über das Brezer Joch sowie durch das Val di Sole sind purer Genuss. Der Nachmittag gehört dann zwei Berühmtheiten der Alpen - dem Gaviapass sowie erneut dem Stilfser Joch, diesmal in umgekehrter Richtung.Die Tour ist als Rundtour angelegt. Das heißt, der Einstieg ist an jeder Stelle der Runde möglich – einfach den Kurviger-Link anklicken, einen neuen Ausgangspunkt festlegen und los geht’s!

Meran ist eine unserer absoluten Lieblings-Destinationen in Norditalien. Die Lage der Stadt inmitten des gleichnamigen Beckens, eines weiten Hochtales, ist einzigartig. Der deutsch-italienische Schmelztiegel bietet pure Abwechslung, ganz gleich aus welcher Richtung Ihr anreist. Quirlig, laut und lebensfroh präsentiert sich das historische Zentrum der einstigen Landeshauptstadt Tirols mit einer Mischung aus Genuss und Kultur. Kaiserin Sissi überwinterte hier im nahen Schloss Trautmannsdorff mitsamt Töchtern und 100-köpfigem Hofstaat. Franz Kafka, Rainer Maria Rilke oder Stefan Zweig ließen sich von der mediterranen Atmosphäre inspirieren.

Für diese Tour allerdings sollten wir ganz früh am Morgen aufbrechen und einen raschen Blick ins idyllische, gut 40 km lange Ultental werfen. Hier kurte schon Otto von Bismarck mit anderen A-Promis, ja Thomas Mann soll so tiefenentspannt gewesen sein, dass er hier endlich seine „Buddenbrooks“ fertig schreiben konnte. Spürt Ihr es auch? Für die Querung des Forcella di Brez oder Brezer Jochs sollten wir jedoch wieder hoch konzentriert sein.

Mit gut 1410 m Höhe überschaubar, mit 10 Kehren von Denzel immerhin mit Schwierigkeit 2-3 bewertet ein „machbares Projekt“. Die Passstrecke ist ordentlich asphaltiert, führt aber meist durch blickdichten Wald, der vor allem im Sommer schattige Pausenplätze bereithält. Aussicht sucht man hier allerdings vergebens, was uns aber nicht stören sollte, die Hatz über das „Brezerjoch“ porentief zu genießen.

Auch der jetzt folgende, knapp 1.900 m hohe Tonale-Pass ist ein „machbares Projekt“.

Rund um die Mittagszeit erreichen wir dann das quirlige Ponte di Legno im herrlichen Val di Sole.

Das Val di Sole liegt auf der Sonnenseite der Zentralalpen und zeigt sich nicht nur im Frühling als ein einziger grosser Garten, ja beginnt bereits im März damit, den Winter zu vertreiben. Dazu gesellt sich Anfang Mai die Apfelblüte im Tal und auf den Almen begrüßen pfeifend die Murmeltiere die ersten Wanderer.
Ponte di Legno selbst begrüßt uns als beliebter Touristenort im Nationalpark Stilfserjoch mit einer Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten - unser Tipp: Pota Mountain Burger, am Corso Milano Nr. 15 in Ponte di Legno, äußerlich unscheinbar, aber mit genialen Burgern.

Gut gestärkt geht es anschließend zum Nachmittagsprogramm. Und das hat es wahrlich in sich, beginnt sogleich herausfordernd mit der abschnittsweise kaum mehr als einspurigen Südrampe des Gaviapasses. Dessen Nordrampe leitet uns hinab nach Bormio zu einem schönen Boxenstopp: das Café des Guides, der Szenetreff in der Via S. Vitale Nr. 15.

Bormio selbst ist ein beschaulicher 4000-Seelen-Ort, der vor allem im Winter zum Leben erwacht. Im Sommer ist Bormio mit seinem schönen Zentrum beliebt als Basislager für Wanderer und Radsportler. Dann „brummt“ das Leben in den Gassen mit einer oftmals porentief erholsamen Ruhe.

Die Krönung dieses ausgiebigen und nicht zuletzt aufgrund seiner Länge recht anspruchsvollen Tourentages bildet dann noch einmal das Stilfser Joch - diesmal aus entgegengesetzter Richtung.

Aber auch von Bormio aufsteigend sollte die Strecke nicht unterschätzt werden, ihre Tunnels und Kehren verlangen volle Konzentration. Wie auch die Nordostrampe des Jochs bergab ins Vinschgau und nach Meran. Ganz entspannt klingt dieser Tag dann aus.

© Text Heinz E. Studt

ca. 400 km - Navigationsdaten zur Tour bei KURVIGER.de laden

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Pässe T02