Motorradstraße Deutschland-MSD - Die Ostroute

MSD Ostroute - Dresden

Im Osten viel Neues


Als im Jahr 1989 die Mauer fiel wurde die Motorradrepublik Deutschland um herrliche Tourenregionen erweitert. So sind auf der knapp 3.000 km langen MSD-Ostroute Kurvenhighlights wie der Thüringer Wald, das Erzgebirge,, das Erzgebirge, die Rhön und der Unterharz zu erfahren. Aber auch die Küsten und Seengebiete haben ihren besonderen Charme. Eine Vielzahl an Oldiemuseen und Rennstrecken zeigen den hohen Stellenwert des Krads in den „neuen“ Bundesländern.

2018 06 MSD RoutenKarte MSD Ost Abschnitte 01

Europas größter erloschener Vulkan, der Vogelsberg, ist auch bei dieser MSD-Route Startregion. Der schnell erreichte Übergang vom Vogelsberg in die Rhön macht deutlich, dass der tourende Biker in ein völlig anderes Landschafts-und Straßenerlebnis einfährt. Begeisterte der Vogelsberg mit seinen grandiosen Ausblicken und entspannenden Hügellandschaften, fordert die Rhön die ganze Aufmerksamkeit des Fahrers. Enge Straßen, sowie deftige Steigungen und Gefälle machen deutlich, dass hier vom Straßenbauer kein Anfängerspielplatz in den dichten Wald gefräst wurde.

Da kommt der Stopp auf der Wasserkuppe gerade recht, die mit ihren 950m sogleich höchster Berg Hessens und der Rhön ist. Hier haben die Segelflieger ihr El Dorado, was nicht zuletzt am besuchenswerten Deutschen Segelflugmuseum zu erkennen ist. Ähnlich wie der Motorradfahrer sind die Segler Freiheitssuchende. Diese lässt sich natürlich grenzenlos über den Wolken finden, aber auf dem griffigen Asphalt der Bayerischen Rhön ist der Kradler ebenfalls mittendrin.

Die außergewöhnliche Mittelgebirgslandschaft der Rhön wurde 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgezeichnet. Neben beeindruckenden Naturerlebnissen, die von geheimnisvollen Mooren bis zu wertvollen Biotopen reichen, sind es vor allem nachhaltige und außergewöhnliche Projekte die den Geist der Region verkörpern.

Eines dieser nachhaltigen Umsetzungen ist im Motor-Bike-Hotel Sturm in Mellrichstadt zu erleben, wo die motorradbegeisterten Christa und Matthias Schulze-Dieckhoff ihr BIO-Hotel betreiben. Das hat zum Glück nichts mit Birkenstockromantik und Vegan-Terrorismus zu tun – sondern mit kulinarischen Genüssen und evtl. einer Runde im Natur-Schwimmteich.

Mit Thüringen erreicht der Biker das erste „neue“ Bundesland und ist auf Anhieb von der Beschaffenheit des Asphalts begeistert. Nicht nur die Fans von Fahrzeugmuseen sollten den Blinker in Richtung Suhl setzen. Hier wurden einst Simson-Krafträder hergestellt. Das Fahrzeugmuseum in Suhl dokumentiert mit beeindruckenden Exponaten die Geschichte des, mit 6 Millionen hergestellten Krafträdern, größten Zweiradbauers Deutschlands.

Durch das Saaletal geht´s wenig später ins Thüringer Schiefergebirge, das vor allem wegen seiner gigantischen Staumauern zum Halt einlädt. Sowohl die Hohenwarte-Talsperre, als auch die Bleiloch-Talsperre stoppen die Saale in ihrem Vorwärtsdrang und sorgen mit ihren angeschlossenen Kraftwerken für den nötigen Saft aus thüringischen Steckdosen. Mit einem Fassungsvolumen von 215 Millionen Kubikmetern ist die Bleiloch-Talsperre die Nr. 1 unter Deutschlands Powermauern.

Unweit entfernt befindet sich mit dem Schleizer Dreieck Deutschlands älteste Naturrennstrecke. Da es sich hierbei auch um einen beliebten Motorradtreff handelt, findet der interessierte Motorsportler auch Partner zum Benzingespräch.

Bevor mit Sachsen das nächste „neue“ Bundesland erreicht wird, serviert die MSD-Ostroute mit dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge einen Oberfranken-Exkurs. Mit Kulmbach trifft der Genusstourer dort auf Deutschlands Bierhauptstadt. Bikern mit Feier- und Korsolaune ist die Stadt unter der Plassenburg bereits durch die jährliche Motorradsternfahrt gut bekannt. Auch beim Kulmbacher Land Tourismus ist der reisende Biker gut aufgehoben, denn nützliche Infos auf der Homepage und eine gute Tourenkarte zeugen von Zweirad-Kompetenz.

Da sollte sich der Tourismus im Fichtelgebirge einmal zur Nachhilfe anmelden, denn offenbar ist diesem die Existenz von Motorradreisenden verborgen geblieben. Erfreulicherweise machen die Gemeinden rund um den 1024m hohen Ochsenkopf eine Ausnahme, wohl nicht zuletzt, weil man hier bereits so manchen Motorradgast bewirtet und zu schätzen gelernt hat.

Entlang der tschechischen Grenze, die ab jetzt sehr lange der Begleiter sein wird, fährt der MSD-Tourist zuerst ins kurzweilige Vogtland ein, um wenig später ins motorradverrückte Erzgebirge zu gelangen. Hier wird Motorrad gelebt, hier wird Motorradtradition zelebriert. Ob Bikerschloss Augustusburg oder die Stadt Zschopau, mit einstigem Sitz der MZ-Manufaktur und herrlichem Museum, ob Sachsenring oder Bikertreff Eibenstock – das Erzgebirge ist Kult. In dieses Bild fügt sich die Familie Langer mit ihrem „Fichtenhäusel“ in Bärenstein nahtlos ein, denn die begeisterten Selbstfahrer, Oldieschrauber und Sachsenringexperten betreiben hier DIE Bikerherberge der Region.

Jetzt gilt es weitere Sachsenhighlights einzufahren. Der Fichtelberg mit über 1.200m gehört unbedingt dazu, auch das Elbsandsteingebirge mit seiner wildromantischen Felsenwelt und den gigantischen Burg- und Festungsanlagen. Der Kulturstopp in Dresden ist auf jeden Fall empfehlenswert, auch wenn dafür auch ein Umweg in Kauf zu nehmen ist.

Schließlich landet man mit einem Tankrucksack voller beeindruckender Landschafts-, Kultur- und Kurvenerlebnisse in der Oberlausitz, die mit vielem glänzt, außer mit einem großen Bekanntheitsgrad beim Motorradfahrer.
Mit Zittau, im Dreiländereck D-CZ-POL, lädt ein nettes Städtchen zum Füßevertreten ein. Im „Alten Sack“ können die verbrauchten Kalorien in Form von regionalen Spezialitäten wieder eingefahren werden. Wer sich vom Namen des Gerichts Teichlmauke nicht abschrecken lässt wird begeistert sein.

Ausreichend gestärkt geht es getreu dem Motto „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“ parallel zur polnischen Grenze, vorbei an Görlitz und Cottbus, in Richtung Hauptstadt weiter. Die Landesgrenze nach Brandenburg ist überfahren und Deutschlands ständig wachsender Multikulti-Schmelztiegel ist bald erreicht. Das Motorrad in die Hotelgarage und ab in die U-Bahn – nirgendwo funktioniert die Untergrundbeförderung besser. Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Kurfürstendamm und, und, und...Nach ein, zwei oder noch mehr Tagen geht’s wieder los. Der Bikertreff Spinnerbrücker wird standesgemäß mit dem Moped besucht. Richtung Norden wartet bereits die Uckermark auf den Kilometerfresser.

„Wasser-Wandern-Rad“ lautet die frohe Botschaft auf der Webseite des Uckermark-Tourismus. Schade eigentlich, denn das entspannte Dahingleiten zwischen den romantischen Seen und der vielfältigen Landschaft ließe sich durchaus als „Motorrad-Wellness“ vermarkten. Der meditative Ritt findet in Mecklenburg-Vorpommern seine Fortsetzung, zunächst vorbei am Stettiner Haff und dann über die Insel Usedom. Diese gehört mit über 1900 jährlichen Sonnenstunden zu den verwöhntesten Gegenden unseres gelben Lichtlieferanten. Mit dem Technik- und Zweiradmuseum in Dargen gibt es auf der Insel ein attraktives Nachhilfeangebot zu Moped und Motorrädern aus dem DDR-Alltag.

Dass die eben beschriebenen MSD-Ostroutenabschnitte nicht unbedingt zu den Favoriten der Supersportlerfarktion gehören ist nachvollziehbar, der Genusstourer jedoch wird begeistert sein. Dies gilt ganz besonders auch für Deutschlands größte Insel, Rügen. Geprägt von Alleen und herrlichen Seeblicken sorgt nämlich die eine oder andere Kopfsteinpflasterpiste für Unterhaltung an den Lenkerenden – da freut sich nur die Masochistenabteilung im Firebladelager.

Auf den knapp 1.000 qm des Eilands befinden sich mit den Kreidefelsen, dem Kap Arkona und dem Seebad Binz bekannte und beeindruckende Anfahrstellen. Die vorbei ziehenden Fähren nach Skandinavien kommunizieren Lust auf Meer und eben Schweden, Norwegen & Co.

Die Halbinsel Zingst leitet die Wende in südliche Richtung und damit zur Mecklenburger Seenplatte ein. Dabei wird Teterow passiert, das mit seinem Bergring eine der schönsten Grasrennbahnen Europas vorzuweisen hat. Rund 100 Motorräder der Baujahre 1924 bis 1970 finden Freunde historischer Kräder einige Kilometer weiter im Oldtimermuseum in Groß Raden.

Die McPomm-Meere liefern blaugefärbte Pausenstopps. Für die nächste Stadtbesichtigung bietet sich Schwerin an, das die Themen Wasser und Architektur eindrucksvoll kombiniert.

Parallel zur Elbe führt die MSD-Ostroute nun in Richtung Altmark, der historischen Kulturlandschaft im Norden Sachsen-Anhalts . Mit Ludwigslust, Wittenberge und Stendal ist die Versorgung mit reizvollen und unterhaltsamen Städtchen gewährleistet.

Und langsam kann man sie schon spüren, die Anziehungskraft der Asphaltpisten des Ostharzes und des Kyffhäusergebirges. Die nötige Stärkung für die Kurvenhatz liefern die bekannten Würstchen aus Halberstadt. 1.200 Tonnen werden jährlich von den Erfindern der Dosenwurst auf den Weg zum Nichtvegetarier gebracht. Ab Blankenburg, vorbei am Rappbode-Stausee, packt der Unterharz dann seine schnellen Windungen aus, bevor das kleine, aber bikerbekannte Kyffhäusergebirge angepeilt wird. Die ehemalige Bergstrecke zum Denkmal liefert 36 heiße Kurven, die beim Knieschleifer ebenso beliebt sind, wie bei der der grün-weißen Rennleitung mit ihren Blitzern.

Mit den thüringischen Städten Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach erreichen Kultur- und Geschichtsinteressierte ihr Paradies und könnten sich dort wohl tagelang beschäftigen. Für den Benzinsüchtigen sollte auf jeden Fall die Automobile Welt Eisenach auf dem Programm stehen. Ein Blick von der geschichtsträchtigen Wartburg reicht dann bereits bis zum Ende der MSD-Ostroute, das nach zackigen Kurven in Waldhessen und entspanntem Dahingleiten in den Rhönausläufern in Hünfeld erreicht wird.

Die Motorradstraße Deutschland - MSD

Die MSD- Südroute

Die MSD- Westroute

Die MSD- Nordroute

 

 

Kurviger-Navigationsdaten zur MSD-Ostroute


A- von Hartmannshain nach Hendungen 151 km

2018 06 MSD RoutenKarte MSD Ost Abschnitte 01B- von Hendungen nach Liebschütz 153 km
C- von Liebschütz nach Bad Berneck i. Fichtelgebirge 160 km
D- von Bad Berneck i. Fichtelgebirge nach Rehau 151 km
E- von Rehau nach Scharfenstein 156 km
F- von Scharfenstein nach Markersbach 156 km
G- von Markersbach nach Zittau 155 km
H- von Zittau nach Cottbus 159 km
I- von Cottbus nach Prötzel 151 km
J- von Prötzel nach Lychen 164 km
K- von Lychen nach Spantekow 152 km
L- von Spantekow nach Reinberg 152 km
M- von Reinberg nach Stralsund 228 km
N- von Stralsund nach Neukalen 157 km
O- von Neukalen nach Stralendorf 149 km
P- von Stralendorf nach Havelberg 159 km
Q- von Havelberg nach Miesterhorst 179 km
R- von Miesterhorst nach Allrode 153 km
S- von Allrode nach Bad Berka 153 km
T- von Bad Berka nach Vacha 164 km
U- von Vacha nach Hartmannshain 128 km