Sardinien - Auf in Richtung Süden

Sardinien - Motorradtraum im Mittelmeer ©Heinz E. Studt

Tour 4 und 5 des großen Sardinien-Special

Nachdem wir uns im Norden in den ersten 3 Tagen warm gefahren haben, verlegen wir unser Lager Richtung Süden. Von hier aus unternehmen wir 2 große Tagestouren und besuchen dabei Cagliari, die Hauptstadt der Insel. Umfangreiche Informationen zur Anreise, der besten Reisezeit und verschiedenen Reiseanbietern haben wir für euch in einem separaten Artikel zusammengestellt. © Text und Fotos Heinz E. Studt

TOUR 4 Ab ins Gebirge

Das Gennargentu ist das wohl berühmteste Gebirge im Herzen Sardiniens - und für viele Motorradfahrer das schönste Tourenrevier. Gespickt mit echten Pässen.
Einkehrtipp: Ristorante Santa Rughe, Via Carlo Felice in Gavoi 

465 km – ca. 8 Stunden – Schwierigkeit: mittelschwer – TOUR 4 bei KURVIGER.de laden

Bevor wir ins Gebirge aufbrechen, wollen wir uns erst einmal entlang der Ostküste warm fahren. Das macht Sinn und richtig Spaß. Und damit es wirklich niemandem langweilig wird, folgt kurz nach dem Aufbruch bereits der erste Pass: der Genoa Antini mit 880 m Höhe und jederzeit perfekter Sauerstoff-Grundversorgung. Retour an der Küste bei Tortoli haben wir bereits die ersten 22 echten Kehren des Tages erfolgreich absolviert - haben Sie mitgezählt? Tortoli selbst ist ein beschauliches Küstenstädtchen, das jeden Gast freundlich empfängt. Südlich des Ortes liegt eine der bekanntesten Nuraghen-Fundstätten, jene prähistorischen Turmbauten, die es nur auf Sardinien gibt und die der Wissenschaft schier unlösbare Rätsel aufgeben. Heutzutage oftmals kaum mehr als ein großer Haufen Steine sind sie Zeugnis dafür, dass der prähistorische Mensch stabiler und nachhaltiger bauen konnte, als viele heutige Fachleute.


Bevor wir uns nun aber definitiv noch einmal dem Gennargentu widmen, sei Ihnen noch die Sackgasse vor Baunei hinunter zu den Felsen von Pedra Longa ans Herz gelegt. Einer der schönsten Pausenplätze der Insel erwartet Sie. Nun aber ab ins Gebirge. Richtung Urzulei verlassen wir die SS125, folgen der Beschilderung nach Talara sowie zum Passo di Caravei auf immerhin 1120 m über dem Meer. Über Mamoiada - nein, der Dolomitenpass klingt nur ähnlich - erreichen wir Nuoro und sein bekanntes Weinbaugebiet mit der Tannat-Traube. Nehmen Sie sich unbedingt ein paar Flaschen davon mit, der Wein soll tatsächlich lebensverlängernde Wirkung besitzen. Leben rund um Nuoro doch mit die meisten 100 jährigen der Welt. In geistig und körperlich fittem Zustand wohlgemerkt.
Fitness sollten Sie für den weiteren Weg ebenfalls im Gepäck haben - und sich unsere kurviger-Datensätze auf Ihr Navi geladen haben. Exakter, als jede Karte es abbilden kann, folgen Sie damit unserer weiteren Tour durch die Bergwelt des Gennargentu. Über das Städtchen Gavoi hinauf zum Passo Tascusi auf 1245 m Höhe oder den Valico Arcueri mit 982 m. Über Ussassai und den Passo di San Giogio (880 m) erreichen wir dann spätabends wieder unser Basislager in Cardedu.

TOUR 5 Besuch in der Hauptstadt

Eine Portion Küsten-Surf samt Stippvisite in Cagliari sind ein langes, toughes Tagesprogramm, das Sie aber auch zweiteilen können.
Einkehr am Mittag: das Panino Rustico, Piazza San Rocco im Herzen Cagliaris 

460 km – ca. 8 bis 9 Stunden – Schwierigkeit: leicht – TOUR 5 bei KURVIGER.de laden

Wir starten früh am Morgen aus unserem Basislager Cardedu und erinnern uns an den gestrigen Tourentag: Immer schön auf der SS125 „Orientale Sarda“ bleibend huschen wir gen Süden und gönnen uns so viele Abstecher ans Meer, wie wir mögen. Oder wie es der Zeitplan erlaubt, denn ohne diese Abstecher können wir natürlich Zeit gut machen. Die Sackgassen nach Porto Tramatzu und Corallo sollten Sie aber in der Tour lassen, ebenfalls den Abstecher zum Capo Ferrato.
Über Costa Sei und Santa Caterina erreichen und umrunden wir den Südostzipfel Sardiniens und genießen nicht nur die Panoramen inklusive der Weite des Meeres, sondern auch die nun extrem kurven-, ja sogar kehrenreich Richtung Cagliari führende SP17. Die uns zum Beispiel auch über Torre delle Stelle leitet, eine typische Villen- und Appartement-Siedlung auf einem Hügel am Meer mit einigen der schönsten Sandstrände des Südens. Zwar sind viele Villen und Anlagen abgeriegelt, dennoch lohnt ein Blick rundum - hier lässt es sich gut leben.
Cagliari ist mit 155.000 Einwohnern die größte Stadt Sardiniens, insgesamt eine halbe Million Menschen sind es inklusive Umland. Cagliaris historisches Zentrum „Castello“ liegt auf einem Hügel am Meer und kann gut zu Fuß erkundet werden. Das wirtschaftlich bedeutendste Zentrum der Insel besitzt einen Freihafen mit dem größten Containerterminal des Mittelmeerraumes sowie den größten Fischmarkt Italiens, eine Uni, eine Oper und einen Dom. Entscheiden Sie bitte nach der lohnenden Erkundung der Altstadt selbst, wieviel Zeit Sie noch in Cagliari verbringen möchten.


Übernachtungstipps für eine Zwischenübernachtung in Cagliari:
B&B Onda Marina Rooms - einfach, sauber und günstig 
Hotel Flora – zentral, stilvoll, perfekt für den Stadtrundgang 

Für die Weiterfahrt gibt es dann eine erlebenswerte Kurvenhatz einmal quer durch das bis zu 1000 m aufragende Sette Fratelli Gebirge. Samt Arcu 'e Tidu Pass, der zwar nur auf 435 m Höhe kommt, aber den fahrerisch anspruchsvollen Teil unserer Tour einläutet: die Kurvenhatz über Villasalto sowie den Lago di Mulargia, über Escalaplano und den Südrand des Gennargentu-Gebirges retour ins Basislager.

Reiseinformationen und weitere Motorradtouren auf Sardinien

Übernachtungstipp: MOTORRADSTRASSEN-Partnerhaus Hotel Cardedu

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